Die private Krankenakte (in Deutschland fälschlich Gesundheitsakte)

Eines der Zukunftsprojekte von US Präsident Obama ist die elektronische Krankenakte. Anders als in Deutschland wird aber keine zentralistische Struktur eingerichtet sondern ein System, bei dem der Patient die Kontrolle über seine Patientenakte hat. Krankenhäuser, Ärzte usw stellen die Informationen in die elektronische Krankenakte ein. Das hat den Vorteil, daß der Patient auch Papier-Dokumente, die lange Zeit vor der Einführung der elektronischen Krankakte erstellt wurden, einbringen kann. Die amerikanischen Ärzte haben auch erkannt, dass die elektronische Patientenakte nie vollständig sein wird und Versuche alle Daten des Patienten zu speichern die Einführung der elektronischen Krankenakte auf den Sankt Nimmerleinstag verzögern. Das gerade scheint aber das Ziel vieler deutscher Forschungsgruppen im Umfeld der elektronischen Patientenakte zu sein.

Meistens reicht es schon aus alle Arztbesuche in einem Dokument festzuhalten (Name & Anschrift des Arztes, Grund für Arztbesuch, Behandlung und Medikamente). Das kann man dann vor dem Arztbesuch ausdrucken oder als PDF Dokument auf dem Handy oder USB Memory Stick zum Arzt mitnehmen. Man kann dann dem behandelnden Arzt jederzeit Auskunft geben und er kann dann gegebenfalls seine Kollegen rasch kontaktieren. Eine solche Akte sollte man unbedingt für Kinder anlegen. Die meisten Ärzte geben den Patienten auch eine Kopie von Arztbriefen – da ist man oft überrascht was da drin steht. Leider ist die Gesetzeslage in Deutschland immer noch so, dass die Daten über den Patienten dem behandelnden Arzt oder der behandelnden Organisation (z.B Krankenhaus) gehören und der Patient keinen Rechtsanspruch auf die Einsicht seiner eigenen Patientendaten hat! Der normale Kassenpatient erfährt ja nicht einmal was seine Behandlung gekostet hat. So wird der Patient vor seinen eigenen Daten und das Gesundheitssystem vor Transparenz geschützt!

3 Kommentare zu „Die private Krankenakte (in Deutschland fälschlich Gesundheitsakte)

  1. Vielleicht führt das Angebot von Microsoft und Google (das ich persönlich nicht nutzen würde) dazu, dass ein internationaler Standard z.B. von WHO für Standarddaten definiert wird, die durch individuelle Arztbericht usw ergänzt werden können. Solange es das nicht gibt, speichere ich meine Gesundheitsdaten auf meinem eigenen persönlichen Portal, auf das ich auch mit dem Handy zugreifen kann. Für den Arzt mache ich nach Bedarf einen Ausdruck, da Ärzte ja noch weitgehend mit Papier arbeiten.

  2. Und wer dem Link (im Text) dann mal folgt, darf erkennen das sich Microsoft und Google dieser „enormen technischen Herausforderung“ annehmen. Ich weiss ja nicht wie es anderen geht aber mir wird ganz anders bei dem Gedancken das Microsoft und die Datenkracke Google die technische Infrastuktur bereitstellen…..aber bitte jedes Land kriegt das was es verdient! Aber das hier als Alternative zu preisen halte ich nicht umbedingt für Seriös! Der Rest des Textes findet meine vollste Zustimmung!

  3. Da wir uns quasi von Berufswegen auch mit Personal Health Records oder elektronischen Gesundheitsakten, wie auch wir sie nennen, auseinandersetzen, würden wir ein Mehr an Möglichkeiten, seine Daten in Papierform oder elektronisch, auch sehr begrüßen.
    Dass der Patient die Hoheit der Daten haben sollte, ist auch unsere Meinung. Denn auch wir denken, dass das Sinn ergibt und Prozesse effizienter gestalten und die Qualität der medizinischen Versorgung verbessern kann…

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